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Horst Janssen und die Romantiker / 27. März bis 26. Juni 2011 Horst-Janssen-Museum Oldenburg

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Oldenburg, 24.03.2011. Die Ausstellung widmet sich der Zeichenkunst der Romantik, die für Horst Janssen sehr inspirierend war. Neben Caspar David Friedrich gibt es eine ganze Reihe von deutschen Künstlern, die sich vor allem der Landschaftsdarstellung gewidmet haben und in Aquarellen, Tuschfeder- und Bleistiftzeichnungen die Landschaft als Abbild einer göttlichen Ordnung feierten.
„Die Kunst der Romantik ist eher eine Weltanschauung als eine Stilrichtung. In der Ausstellung sollen die Besucher von dieser Weltanschauung, die im kleinsten Sandkorn das Göttliche entdeckt, einen sinnlichen Eindruck bekommen. Und Horst Janssen kann dabei helfen“ erläutert die wissenschaftliche Leiterin Dr. Jutta Moster-Hoos.
Ab den frühen 1970er Jahren hat sich Horst Janssen intensiv mit den Alten Meistern der Kunstgeschichte auseinandergesetzt. Er hat ihre Werke kopiert, parodiert und in seinem Sinne abgewandelt. Janssen nannte die großen Vorbilder aus der Kunstgeschichte seine „adoptierten Ahnen“. Die Zwiegespräche, die er mit ihnen geführt hat, waren Herausforderung und Lustgewinn zugleich für ihn. In Janssens privater Bibliothek befand sich das zweibändige Standardwerk „Deutsche Handzeichnungen der Romantik“, das 1973 herausgegeben und eine fast unerschöpfliche Quelle für seine Inspirationen wurde.
1974, zum 200jährigen Gedenken an das Geburtsjahr von Caspar David Friedrich, schafft Janssen eine Folge von siebzehn, zum Teil großformatigen Radierungen, die er in der Mappe „Caspar David Friedrich“ zusammenfasst.
„Gleich im ersten Blatt des Radierzyklus mit dem eingeschriebenen Denkspruch „Sic transit gloria mundi“ (So vergeht der Welt Ruhm) offenbart Janssen nicht nur sein Credo, sondern er bietet damit auch einen Übergang zur geistigen Welt der Romantik und ihrem ausgeprägt reflektierten Bewusstsein von Tod und Transzendenz an“, sagt Dr. Friedrich Scheele, Museumsdirektor.
Es sind vor allem Landschaften und Porträts, die er als Reminiszenz an das große Vorbild, aber auch an andere Künstler der Romantik, realisiert: Schroffe Felsengebirge, Figuren in der Landschaft, nahsichtige Darstellungen von Bäumen und romantische Frauenbildnisse. Besonders zu erwähnen sind auch ein Porträt Caspar David Friedrichs und ein Selbstporträt Horst Janssens. Auf letzterem brilliert Janssen mit einem dreistrophigen Gedicht über Friedrich und Philipp Otto Runge, das zunächst heiter und vordergründig daherkommt, aber gleichzeitig tiefer schürfende Überlegungen formuliert, die von seiner Auseinandersetzung mit der Romantik zeugen.
Caspar David
Der Caspar David Friederich
das war ein schlimmer Nutzerich
er riss den Eichen rund ums Haus
die Lindenblätter einzeln aus
zu gerne malte er die kahl
kahl malt‘ er sie wohl hundertmal
nicht nur im Winter, wenn es schneit
nein – auch zur grünen Sommerzeit
Es stand ein Herr bei Dämmerung
versunken in Beobachtung
von hinterrücks heran sich schlich
der Caspar David Friederich
rief plötzlich dann aus voller Lunge
„Ei guten Morgen, lieber Runge!“
Dem Runge setzt‘ der Herzschlag aus
er musste gleich ins Krankenhaus.
An seinem Bett sitzt Friederich
und tut grad‘ so, als schämt‘ er sich
doch in Gedanken malt‘ er ab
den Kissenberg als Hünengrab.
Horst Janssen, zum Friedrich Jahr – 11.1.74
Es ist dem Horst-Janssen-Museum gelungen, in Einzelfällen die Vorlagen, die Janssen aufgegriffen hat, auszuleihen. Werke von Philipp Veith und Johann Adam Klein und werden vorgestellt, die Janssen zu seinen Porträts anregten; aber auch Johan Christian Dahl und Carl Gustav Carus, die in enger Beziehung zu Caspar David Friedrich standen, werden mit ausgewählten Zeichnungen gezeigt. Der melancholische Geist, die Erhabenheit, die die Romantiker in ihren Landschaftsdarstellungen aufspürten, werden in der Ausstellung nachvollziehbar.
Die Leihgaben stammen aus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, der Kunsthalle Bremen, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Stiftung Museum Kunst Palast Düsseldorf, dem Pommerschen Landesmuseum Greifswald, der Hamburger Kunsthalle, dem Landesmuseum Mainz, der Kunsthalle Mannheim und dem Verein der Freunde und Förderer des Horst-Janssen-Museums.
Das Museum bietet zur Ausstellung ein umfangreiches Rahmenprogramm an. „Horst Janssen und die Romantiker“ wird von der Oldenburgischen Landesbank, der EWE Stiftung und dem Verein der Freunde und Förderer des Museums unterstützt.
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Horst-Janssen-Museum
Am Stadtmuseum 4 – 8, 26121 Oldenburg
Tel.: 0441-235-2891 Fax: 0441-235-3350
www.horst-janssen-museum.de
ÖFFNUNGSZEITEN: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
EINTRITTSPREISE:
6,00 Euro (ermäßigt 3,50 Euro); Familienkarte 12,00 Euro
Gruppen mit Führung 45,00 Euro zzgl. 3,50 Euro pro Person
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Digitales Bildmaterial erhalten Sie im Pressedownload unter www.horst-janssen-museum.de oder von mir per Mail. Bei Rückfragen rufen Sie mich gerne an.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Anke Hansing
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
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Stadt Oldenburg – Horst-Janssen-Museum Oldenburg. Am Stadtmuseum 4-8. D-26121 Oldenburg
fon +49 (0) 441 235-2905. fax +49 (0) 441 235-3350
www.horst-janssen-museum.de
Allgemeine Anfragen an die Stadt Oldenburg: servicecenter@stadt-oldenburg.de
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