Start Messe Das Städel Museum zeigt ab Oktober die Ausstellung „Beckmann & Amerika“

Das Städel Museum zeigt ab Oktober die Ausstellung „Beckmann & Amerika“

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25. Juli 2011. Die letzten Leihgaben sind gesichert, die technischen und logistischen Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: In einer großen Sonderausstellung wird das Frankfurter Städel Museum ab dem 7. Oktober 2011 Max Beckmanns (1884–1950) verdichtetes Spätwerk vor dem Hintergrund seiner letzten Lebens- und Schaffensjahre in den USA präsentieren. Mit insgesamt über 110 Exponaten, darunter fast 50 Gemälde sowie zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle, Druckgraphiken und Skulpturen, wird die Ausstellung „Beckmann & Amerika“ einen umfassenden Einblick in die faszinierende letzte Werkphase des bedeutenden Künstlers geben. Max Beckmann lebte und lehrte ab 1947 in St. Louis und schließlich in New York, wo er 1950 auf einem Spaziergang starb. Die entwicklungsgeschichtlich einschneidenden Jahre auf amerikanischem Boden bedeuten einen Neubeginn und eine Weiterentwicklung in Beckmanns Werk und werden in der Frankfurter Ausstellung erstmals Thema einer monografischen Ausstellung sein. Für Frankfurt am Main, wo Max Beckmann von 1915 bis 1933 lebte und an der Städelschule arbeitete und lehrte, ist das Ausstellungsprojekt von besonderer Bedeutung: Das Städel kann einen reichen Bestand an Gemälden, Zeichnungen, Druckgraphiken und Skulpturen Beckmanns vorweisen und hat bislang eine Reihe von Ausstellungen zu spezifischen Themen und Abschnitten seines Werks gezeigt. So wurde bereits 1947 eine umfassende Beckmann-Ausstellung ausgerichtet. Es folgten unter anderem Ausstellungen zu seinen Triptychen (1981), zum malerischen Frühwerk (1983), zu seinen Frankfurter Jahren (1984), eine Retrospektive (1990/91) und Ausstellungen zum druckgraphischen Werk (2001 und 2006). Die Ausstellung mit dem Amerika-Schwerpunkt schließt somit den Reigen der Ausstellungen zu einzelnen Lebensstationen Beckmanns.
Die Ausstellung wird realisiert auf Initiative des Kulturfonds Frankfurt RheinMain im Rahmen des Projektes „Phänomen Expressionismus“, dessen Endphase sie einleitet. Seit August 2009 haben sich über 20 Kulturinstitutionen der Rhein-Main-Region in umfangreichen Werkschauen, Retrospektiven, Ausstellungen, Konzerten, Film- und Bühnenprojekten sowie einem Symposium der von Aufbruch und Erneuerung gekennzeichneten Epoche des Expressionismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewidmet. „Phänomen Expressionismus“ ist das erste Kooperationsprojekt des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. BNY Mellon steht dem aufwendigen Ausstellungsvorhaben als Corporate Sponsor zur Seite. Die Unterstützung des weltweit tätigen Finanzdienstleistungsunternehmens trägt dazu bei, dass zahlreiche, selten gesehene Werke Beckmanns in Frankfurt vereint werden.
Die langjährigen Leihverhandlungen für das groß angelegte Ausstellungsprojekt sind mittlerweile abgeschlossen, maßgebliche Leihgaben wie die Triptychen „Departure“ aus dem Museum of Modern Art in New York, „The Beginning“ aus dem Metropolitan Museum New York oder „Argonauten“ aus der National Gallery of Art in Washington, D. C., konnten für die Ausstellung gesichert werden. Der aufwendige Transport dieser äußerst kostbaren und großformatigen Arbeiten – allein das Triptychon „Departure“ aus dem MoMA misst 2,15 x 3,15 m – ist eine logistische Herausforderung. Auch die „Kreuzabnahme“ (1917), das erste Beckmann-Gemälde in der Sammlung der Städtischen Galerie im Städel, das der ehemalige Städel-Direktor Georg Swarzenski 1919 direkt aus Beckmanns Atelier ankaufte, wird eigens zur Ausstellung an den Main zurückkehren. Das Ölgemälde wurde 1937 durch die Nationalsozialisten beschlagnahmt und anschließend in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Heute befindet sich das herausragende Werk in der Sammlung des MoMA in New York.
Max Beckmann lebte und lehrte ab dem Spätsommer 1947 in Amerika. Erst nach zehnjährigem Exil in Amsterdam gelang ihm 1947 die ersehnte Ausreise in die Vereinigten Staaten. Fern von Europa verbrachte er seinen letzten und überaus produktiven Lebensabschnitt. Zahlreich waren die menschlichen Begegnungen, Reisen und Eindrücke, die der neue Kontinent vermittelte. Beckmanns Aufenthalt in den Vereinigten Staaten begann in St. Louis, Missouri, wo er zwei Jahre lebte und eine Gastprofessur an der dortigen Washington University wahrnahm. Im Herbst 1949 zog er nach New York, wo er an der Brooklyn Museum Art School unterrichtete. Zahlreiche kurze und längere Reisen führten ihn unter anderem in den Mittleren Westen, nach Chicago, nach New Orleans, nach Boulder, Colorado, oder auch an die Westküste nach Kalifornien. Zu einer spürbaren Inspirationsquelle Beckmanns wurde die nie zuvor erlebte räumliche Weite des fremden Kontinents, seine Küsten, die Atmosphäre seiner „wilden“ Landschaften ebenso wie die Welt der Metropolen. Inmitten seines „neuen“ Lebens starb Max Beckmann im Dezember 1950 am Rande des Central Park in New York an einem Herzinfarkt.
Mit drei voneinander unabhängigen thematischen Ausstellungen – „Beckmann & Amerika“ im Städel Museum (7. Oktober 2011 bis 8. Januar 2012), „Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht“ im Museum der bildenden Künste in Leipzig (17. September 2011 bis 22. Januar 2012) und „Max Beckmann. Die Landschaften“ im Kunstmuseum Basel (4. September 2011 bis 22. Januar 2012) – bietet der Kunstherbst 2011 die einmalige Gelegenheit, sich umfassend mit dem vielseitigen Œuvre Max Beckmanns zu beschäftigen.
Kuratoren: Dr. Jutta Schütt (Städel Museum)
Assistenz: Karoline Feulner (Städel Museum)
Katalog: Zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag ein umfangreicher, von Jutta Schütt herausgegebener Katalog mit ca. 280 Seiten und ca. 275 Abbildungen, davon 220 farbig. Mit einem Vorwort von Max Hollein und Texten von David Anfam, Karoline Feulner, Ursula Harter, Lynette Roth, Stefana Sabin, Jutta Schütt und Christiane Zeiller. Dt. und engl. Ausgabe, 34,90 Euro (Museumsausgabe).
Ort: Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt
Ausstellungsdauer: 7. Oktober 2011 bis 8. Januar 2012
Pressevorbesichtigung: Donnerstag, 6. Oktober 2011, 11 Uhr
Information: www.staedelmuseum.de, info@staedelmuseum.de,
Tel.: +49(0)69-605098-224
Medienpartner: Frankfurter Rundschau, Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main
Kulturpartner: hr2-kultur
Presse: Dorothea Apovnik (Leitung), Axel Braun (Pressesprecher), Gudrun Herz
Städel Museum, Dürerstraße 2, 60596 Frankfurt
Tel.: +49(0)69-605098-234, Fax: +49(0)69-605098-188, presse@staedelmuseum.de
Pressedownloads unter www.staedelmuseum.de